Texte und Überlegungen aus 30 Jahren
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Realität und das Artifizielle

„SEINE WELT ZEIGE DER KÜNSTLER
DIE NIEMALS WAR NOCH NIEMALS SEIN WIRD“
—   Museum Künstlerkolonie Darmstadt, Mathildenhöhe

Sommer 1991_______________________________

„Virtual Reality"(VR) -  virtuelle Realität ist derzeit einer der Termini,  die  für  so ziemlich alles gut sind. VR ist derzeit wohl eher "virtueller Raum" - eine optische und akustische Erfahrung, nicht aber eine Erkenntnis.

Ist VR - wie Freunde und Kenner dieser neuesten aller Attraktionen im Zirkus der Eitelkeiten - und wer will das nicht sein - sie nennen, ein Durchbruch im Einsatz von Maschinen bei der Modellierung unserer Welt oder zur Phantasmagorie hochgejubelte Computer-Peripherie?

Jede Zeit hat ihre Reizwörter - vor kurzem noch „atomar", ,,kybernetisch" und „digital", hat jetzt alles „interaktiv" und „multimedial" zu sein – und das sind die neuen VR Systeme allemal.

Das was wir unter dem Terminus VR derzeit subsummieren, ist viel eher virtueller Raum als virtuelle Realität. Mit dieser weitaus pragmatischeren Definition werden nicht nur die Möglichkeiten der Technologie besser definiert, es werden auch die epistemologischen Spekulationen ausgegrenzt, die zwangsläufig durch alles was nach Wirklichkeitsdefinition klingt angelockt werden.

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